Spaltenbreite und Spaltenabstand

Die Seele des Ganzen lebt in den Details. (Mies van der Rohe)

Spaltenbreite und Spaltenabstand im Schriftsatz

Ein Gestaltungsraster legt unter anderem die Breite der einzelnen Textspalten fest. Ein Satzspiegel kann je nach Seitenbreite aus einer oder mehreren Textspalten bestehen. Bei schmalen Formaten, die nur wenig Text beinhalten, besteht der Satzspiegel oftmals aus nur einer Textspalte. Breitere Formate besitzen je nach Seitenbreite meist mehrere Spalten. Die Einteilung in mehrere Textspalten geschieht vorrangig zur Erhöhung der Lesbarkeit. Hier benötigen die einzelnen Textspalten einen kleinen Zwischenraum, der Spaltenabstand oder Zwischenschlag genannt wird. Nachfolgend finden sich Regeln zur Ermittlung optimaler Spaltenbreiten und Spaltenabstände.

Spaltenbreite

Sehr lange Textzeilen erschweren vor allem bei umfangreichen Textmengen das Lesen. Wenn die Zeilen zu lang sind, wird das Erfassen des Textes erschwert, weil es schwieriger wird, vom Zeilenende aus den Anfang der nächsten Zeile zu finden. Wenn die Zeilen wiederum zu kurz sind, entstehen vor allem im Blocksatz zu viele Worttrennungen und sehr unregelmäßige, teilweise extrem große Wortzwischenräume. Für einen ungestörten Lesefluss empfiehlt sich eine Zeilenlänge von sechs bis zehn Worten. Das sind inklusive der Leer- und Satzzeichen zwischen 45 und 65 Zeichen.

Sehr lange Textzeilen erschweren vor allem bei umfangreichen Textmengen das Lesen. Wenn die Zeilen zu lang sind, wird das Erfassen des Textes erschwert, weil es schwieriger wird, vom Zeilenende aus den Anfang der nächsten Zeile zu finden. Wenn die Zeilen wiederum zu kurz sind, entstehen vor allem im Blocksatz zu viele Worttrennungen und sehr unregelmäßige, teilweise extrem große Wortzwischenräume.

Kristina Nickel, Blog, Spaltenbreite

Für einen ungestörten Lesefluss empfiehlt sich eine Zeilenlänge von sechs bis zehn Worten. Das sind inklusive der Leer- und Satzzeichen zwischen 45 und 65 Zeichen.

Wenn sich sehr schmale Textspalten nicht vermeiden lassen, sollte man versuchen, die Lesbarkeit zu erhöhen, indem beispielsweise eine kleinere Schriftgröße, ein schmalerer Schriftschnitt oder ein linksbündiger Satz eingesetzt wird. Der kleinere Schriftgrad oder die Wahl eines schmalen Schriftschnitts kann jedoch auch das Gegenteil bewirken.

Spaltenabstand

Die einzelnen Textspalten benötigen einen kleinen Zwischenraum, der Spaltenabstand oder Zwischenschlag genannt wird. Der Spaltenabstand sollte deutlich größer sein als ein Wortabstand, um nicht damit verwechselt zu werden. Ein Wortabstand nimmt ungefähr den Raum ein, den ein ›i‹ inklusive der beiden Buchstabenabstände rechts und links im Fließtext benötigt.

Kristina Nickel, Blog, Spaltenabstand

Der Abstand sollte normalerweise nicht schmaler sein als die Breite der beiden Buchstaben ›mi‹ plus zwei gewöhnlichen Buchstabenabständen aus dem Fließtext.

Falls die Spalten zusätzlich durch eine vertikale Linie getrennt werden, sollte der Abstand nicht kleiner sein als die Breite der Buchstaben ›mii‹ plus zwei Buchstabenabständen.

Spaltenabstand im Blocksatz und im Flattersatz

Bei einem linksbündigen Satz wirkt der Weißraum zwangsläufig etwas größer als beim Blocksatz, da nicht alle Zeilen bis zum Spaltenende auslaufen. Deshalb kann der Spaltenabstand hier etwas kleiner gewählt werden.

Kristina Nickel, Blog, Spaltenabstand

Prinzipiell spricht nichts dagegen, bei einem mehrspaltigen, linksbündigen Satz den Spaltenabstand nicht mathematisch, sondern optisch auf die gewünschte Breite einzurichten, damit er überall mehr oder weniger gleich breit wirkt.

Hierzu können einzelne Zeilen beispielsweise gesperrt werden. Das hat unter Umständen aber einen unverhältnismäßig großen Arbeitsaufwand zur Folge. Für ein gleichmäßiges Graubild eignet sich eher ein Blocksatz.

Spaltenabstand bei größerem Zeilenabstand

Falls der Zeilenabstand vergleichsweise groß ist, sollte der Spaltenabstand ebenfalls größer sein. Der Spaltenabstand sollte dann in etwa der Höhe einer Leerzeile entsprechen.

Kristina Nickel, Blog, Spaltenabstand

Die Höhe einer Leerzeile besteht aus dem Schriftgrad plus dem Abstand zur nächsten Zeile, wobei der Schriftgrad aus der gesamten Höhe eines Buchstabens besteht, also aus Oberlänge, Mittellänge und Unterlänge. Man kann der Einfachheit halber auch von Grundlinie zu Grundline messen.